Events


Freitag 18:00


Freitag 18:15


Geschlossene Gesellschaft – Von der Verantwortung der Informatik

Übersee-Museum

Informatikerinnen und Informatiker befinden sich heute in der glücklichen Situation, sich die gut bezahlten Jobs aussuchen zu können. Trends wie die zunehmende Digitalisierung, der Hype um Künstliche Intelligenz (KI) sowie die Alterspyramide der deutschen Gesellschaft werden dafür sorgen, dass dies auch noch lange so bleibt.
Trotzdem sollten sie aus guten Gründen nicht übermütig werden. Ihre Pflicht und Verantwortung gegenüber der Gesellschaft bleibt es vielmehr, ihren Mitmenschen die neuen Technologien zu erklären, die einen massiven Wandel ausgelöst haben.
Dabei ist es nicht so, dass die Informatikerinnen und Informatiker bisher eine gute Figur abgegeben haben: Viele ungelöste Probleme wie die Sicherheit von Hardware, Software und Plattformen warten immer noch auf ihre Lösung. Und als wäre das alles nicht schon anspruchsvoll genug, kommt jetzt auch noch die KI um die Ecke.

Freitag 19:00


Silicon Valley zieht in den Krieg: KI, autonome Waffen und politisch-moralische Verkümmerung

Übersee-Museum

Die Autonomie in militärischen Waffensystemen hat in den letzten zehn Jahren stetige Fortschritte gemacht. Eine Reihe von Ländern einschließlich der USA, Großbritanniens, Chinas und Russlands, entwickeln, besitzen und / oder nutzen militärische Systeme, von denen zu diesem Zeitpunkt angenommen werden kann, dass sie über ein bestimmtes Maß an Autonomie und Künstlicher Intelligenz verfügen. Die Idee, die technologische Autonomie in der Kriegsführung auszubauen, ist keineswegs neu. Günther Anders, ein früher Denker der Mensch-Maschine-Interaktion, schreibt 1956 über den Einsatz eines „elektronischen Gehirns“ - einer technologischen Rechenmaschine, die im Kontext des Koreakrieges eine moralisch schwierige Entscheidung mit scheinbarer Objektivität treffen könnte. Anders stand einer solchen Maschinenagentur äußerst kritisch gegenüber und warnte, dass die Übertragung von moralisch bedeutsamen Entscheidungen auf die Militärtechnologie eine klare Abkehr von der moralischen Verantwortung des Menschen darstellt, wobei das Unbehagen bei schwierigen Entscheidungen in der Kriegsführung durch technologische Effizienz und angebliche Neutralität beseitigt wird. Anders Diagnose, die im selben Jahr veröffentlicht wurde als der Begriff „Artificial Intelligence“ (KI) geprägte wurde, erwies sich als prophetisch. Obwohl seine Erkenntnisse in erster Linie auf die rasanten Befürchtungen und Aufregungen über Innovationen in der Computertechnologie - zivil und militärisch - in seiner Zeit zurückzuführen sind, finden sie deutliche Resonanz in der heutigen Diskussion über neue militärische Technologien und insbesondere in den Debatten um autonome und intelligent Waffensysteme. Dieser Vortrag setzt sich mit den Auswirkungen von KI als Ersatz für menschliche Entscheidungen in moralisch relevanten Kontexten politischer und militärischer Natur auseinander und nimmt die politische und ethische Handlungsfähigkeit im Bezug auf zunehmend allgegenwärtiger KI kritisch unter die Lupe.

Freitag 19:45


kurze Pause

Übersee-Museum

Freitag 20:00


C COPY A, VERSCHLÜSSELT

Klick-Performance des Theaters der Versammlung - Übersee-Museum

Als work-in-progress zeigt das Theater der Versammlung zum dritten Mal auf einer FIfF-Konferenz die Weiterentwicklung einer Performance, bei der das Publikum das Ensemble mit Computerbefehlen live in Bewegung setzen kann.

Dabei greifen die Darsteller*innen auf Bewegungsabläufe und Textbausteine von Rollen zurück, die sie ansonsten in unterschiedlichen Stücken verkörpern. In mehreren Spielrunden können aus diesen Fragmenten jetzt gemeinsam und in hohem Tempo neue Beziehungs- und Bedeutungsmuster komponiert werden. Das Ziel besteht darin, dem entstehenden Chaos immer wieder neue Sinninseln abzugewinnen. Das komponierende Publikum lernt mit den Befehlen umzugehen und spiegelt sich dabei durch seine Anweisungen wieder.

Es geht um die Mensch-Maschine-Schnittstelle, um Systemsteuerung und Komplexität. Wie verändern sich Wahrnehmen, Denken, Verständigen und Entscheiden in unserer immer schneller werdenden Zeit? Wie können wir sinnvoll auf die sich häufenden abgebrochenen Anfänge in unserem Alltag reagieren? Wie können wir in komplexen Situationen handlungsfähig bleiben? Was bedeutet es für die Zukunft der Demokratie, wenn nach Friedbert W. Rüb Politik gegenwärtig „von zielorientierter Rationalität auf zeitorientierte Reaktivität umstellt“?

Alle haben Einfluss, niemand steuert das Ganze

Aktionen: Carolin Bebek, Max Konek, Simon Makhali, Annika Port, Clara Schließler, Tom Schröpfer

Dramaturgie: Anna Seitz
Inszenierung und Moderation: Jörg Holkenbrink

Freitag 20:45


kleiner Empfang

Übersee-Museum

Samstag 09:30


Samstag 09:45


Die Empfehlungen der Datenethikkommission: Bedeutung für die Informatik

MZH 1400

Ein Jahr lang hat die Datenethikkommission der Bundesregierung gearbeitet und im Herbst 2019 die Ergebnisse vorgestellt. Welche Bedeutung haben diese Ausarbeitungen für die Informatik? Was ist schnell umsetzbar, was nicht? Welche Impulse können von den verschiedenen Stakeholdern aufgegriffen werden? Was fehlt noch im Sinne einer fairen Gestaltung unserer immer mehr digitalisierten Informationsgesellschaft? In welchen Entwicklungen ist ein Korrektiv notwendig? Und was können Informatikerinnen und Informatiker dafür tun?

Samstag 10:30


Viel Lärm um Wenig: Ethische Richtlinien in der Algorithmenentwicklung

MZH 1400

In diesem Vortrag werde ich das AI Ethics Guidelines - Global Inventory von Algorithmwatch vorstellen. Die bisher umfangreichste Linksammlung zu dem Thema lässt einige Rückschlüsse zu, wie weit ethische Konzepte und Ideen bei der Entwicklung von Algorithmen eine Rolle spielen. Einige erste Erkenntnisse werden vorgestellt, sowie Parallelen zur Corporate Social Responsibility (CSR) und deren Entwicklung über die Jahrzehnte untersucht. Ähnlich wie bei den Anfängen des CSR gibt es Anzeichen dafür, dass viele Initiativen bisher wenig Substanz haben und ein paar Worten keine Taten folgen (besonders die der Industrie, aber auch Regierungsinitiativen). Auch CSR kämpft bis heute mit diesem Vorwurf. Außerdem hat es Jahrzehnte gedauert, bis CSR nicht mehr als Nischenthema behandelt wurde. Wie können sich ethische Standards in der KI schneller festigen und als essentieller Bestandteil der Algorithmenentwicklung angesehen werden? Ich gebe hierzu einige Anregungen und hoffe auf rege Publikumsbeteiligung.

Samstag 11:15


Pause

MZH

Samstag 11:45


Künstliche Intelligenz - Bereicherung oder digitalisierte Bevormundung?

MZH 1400

Wie viel Bereicherung und wie viel Bevormundung steckt in KI-basierten „Handlungsempfehlungen“? Welche Freiheit verspricht der „Digitalismus“ also die Verbindung von allen mit allem in digitaler Assistenz? Was bedeutet eine permanente Vermessung und Bewertung sämtlicher Handlungen und sozialer Beziehungen für unsere Autonomie?

Wie transformiert sich Kapitalismus – und damit auch die gesellschaftlichen Machtverhältnisse – durch den ›technologischen Angriff‹? Der Einfluss der Tech-Giganten auf die Ökonomisierung der entlegensten Lebensbereiche nimmt stetig zu, während klassische politische Institutionen an Bedeutung verlieren. Wie verändert sich damit „Öffentlichkeit“ und der demokratische Aushandlungsprozess unterschiedlicher Interessen? Reduziert sich unsere „Freiheit“ auf die von „User*innen“, die als Konsument*innen und Datenlieferant*innen zwischen verschiedenen vordefinierten Software-Produkten wählen dürfen? Sind „soziale Punktesysteme“ zur Verhaltenssteuerung (in China) bereits totalitär?

Und wenn die Zukunft tatsächlich so stark fremdbestimmt ist, was könnten kollektive Auswege aus einer programmierten Gesellschaft sein?

Samstag 12:30


Die Produktionsbedingungen künstlicher Intelligenz

MZH 1400

Aus der beschaulichen Universitätsstadt Tübingen soll nach Vorbild des Sillicon Valley ein Top-Standort für die Entwicklung künstlicher Intelligenz in Europa werden. Hier soll aktiv die Zukunft gestaltet werden, doch mit genauerem Blick auf Partner, Förderer und Geldgeber wird deutlich, dass die Forschung vor allem deren Interessen dienen soll. Beteiligt sind unter anderem Amazon, die Automobil- und in Ansätzen auch die Rüstungsindustrie. Deshalb regte sich Widerstand gegen das Forschungsprojekt, der zu einer intensiven öffentlichen Diskussion über KI in der Stadt führte. Wir möchten den Widerstand und die Kritik an dem Projekt vorstellen, denn mit neuen Technologien stellt sich die Frage, wer eigentlich unsere Zukunft gestalten sollte.

Samstag 13:15


Samstag 14:30 (parallele Arbeitsgruppen)


Schöne neue Arbeitswelt 4.0?

MZH 1400

1.) Veränderungen am Arbeitsplatz während der letzten 10 Jahre durch Digitalisierung und Globalisierung?
- Auslagerung von Arbeitspaketen an Subunternehmen
- Zeitarbeit
- Kurzarbeit, Arbeiten ohne Ende
2.) Neue Arbeitsformen
- Zuhause und unterwegs arbeiten
- Arbeiten in Abteilungs- und/oder Unternehmens-übergreifenden Teams
- Cloudworking
- Crowdworking
3.) Sicherung von Arbeitsplätzen, Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und Mit-Gestaltungsmöglichkeiten der Transformation der Arbeit - mit aktiver Unterstützung durch Gewerkschaften

„Gesundheitsdaten müssen aus den Fängen des Datenschutzes befreit werden“

MZH 1450

Bei der Digitalisierung des Gesundheitswesen überschlagen sich die Meldungen über immer neue Pläne aus dem Gesundheitsministerium. Gesundheitsdaten von gesetzlich Versicherten werden seit 2019 staatlich angeordnet auf zentralen Servern bei einem kommerziellen Dienstleister gespeichert und verarbeitet. Alle Gesundheitsdaten sollen für die Forschung – staatlich/kommerziell - frei zugänglich sein. Ärzte sollen zukünftig bei der Diagnostik und Behandlung KI-Systeme berücksichtigen, andernfalls soll es ihnen als Behandlungsfehler ausgelegt werden. Apps sollen als Medikation verschrieben werden. Auf der Strecke bleibt dabei der Datenschutz und die Informationssicherheit, aber auch Fragen der Haftung und ethische Gesichtspunkte werden nahezu gar nicht beleuchtet.

Bei all diesen Themen spielt Bertelsmann als Big Ruler eine tragende Rolle. Arvato, eine Bertelsmann-Tochter, speichert und verarbeitet die Gesundheitsdaten. Die Bertelsmann Stiftung befeuert als Lobbyist mit vielen Studien zum Thema Digitalisierung des Gesundheitswesen die Bundesregierung/den Bundestag. Der Medienkonzern Bertelsmann macht auf allen Kanälen positiv Propaganda für Datensouveränität bei Gesundheitsdaten.

Für den Workshop habe ich einige Thesen und Forderungen vorbereitet, und würde gerne mit den Teilnehmer*nnen diese diskutieren, vervollständigen und schärfen.

Nachhaltigkeitskultur in der Informatik

MZH 1460

Nachhaltigkeit mit seinen ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen ist eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft. Digitalisierung wird in der Einhaltung der Nachhaltigkeitsziele eine bedeutende Rolle spielen. Digitalisierung ist aber auch ein wesentlicher Teil des Problems. "Wenn wir die Digitalisierung unverändert fortsetzen, wird sie zum Brandbeschleuniger für die ökologischen und sozialen Krisen unseres Planeten" hat dies die Bundesumweltministerin Svenja Schulze (4/2019) sehr treffend zusammengefasst.

Verstärkt durch die weltweiten Aktionen der Friday for Future Initiativen beschäftigen uns viele Fragen der Nachhaltigkeit unseres Handelns: Wie können nachhaltige Infrastrukturen aussehen? Wie können wir Prinzipien der Nachhaltigkeit in die Gestaltung der Systeme aufgreifen ? in den Anforderungen, in den Systemarchitekturen, in der Programmierung, ...? Wie können wir eine Nachhaltigkeitskultur in der Informatikausbildung verankern?

In dem Workshop wollen wir deshalb den Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit legen und gemeinsam diskutieren, wie wir eine Kultur der Nachhaltigkeit in der Informatik vorantreiben können.

Ziviler Betrieb

MZH 1260

Betriebe, die sich nicht an der Rüstungsproduktion beteiligen, können dies mit dem Label „Ziviler Betrieb“ mit der Verpflichtung auf folgende Punkte kenntlich machen.
• Wir fühlen uns dem Frieden verpflichtet und verfolgen nur zivile Zwecke.
• Wir beteiligen uns nicht an der Entwicklung, Herstellung und Verbreitung von Waffen und sonstigen Rüstungsgütern.
• Wir arbeiten nicht für das Militär und dessen zivile Einrichtungen.
In der IT-Branche mit ihren militärischen Wurzeln und der hohen Bedeutung des Dual-Use-Themas wird die Frage nach Verantwortung und der Position gegenüber Rüstung seit langem gestellt. In dem Workshop sollen das Label „Ziviler Betrieb“ mit seinen Vergabekriterien konkret vorgestellt werden und Perspektiven diskutiert werden:
• Wer darf das Label führen? (Vergabe- und Kontrollkriterien)
• Welche friedenspolitischen Wirkungen erhoffen wir uns?
• Welchen Nutzen haben Betriebe durch das Label?
• Durch welche Kooperations- und Austauschstrukturen zwischen „Zivilen Betrieben“ kann der Nutzen des Labels gesteigert werden?
Eine solche Positionierung als „Ziviler Betrieb“ ist nicht nur ein politisches Statement, sondern nach unseren Erfahrungen auch eine durchaus werblich nutzbare Aussage sowohl gegenüber Kunden als auch zur Personalgewinnung.

The Drone Wars – Die Drohnenkriege: Vom Krieg gegen den Terror zu den Roboterkriegen der Zukunft?

MZH 1470

Kampfdrohnen sind zu einem vielbeachteten Phänomen geworden. Ihr kriegerischer Einsatz reicht bis zum Ersten Weltkrieg zurück, als unbemannte Doppeldecker mit tödlicher Bombenfracht (Kettering Bug) zum Einsatz kamen. Ihren Durchbruch erlebten die Drohnen, als nach den Debakeln der Weltmächte in Vietnam und in Afghanistan asymmetrische Konflikte zunahmen und der Fortschritt in der Informationstechnik die Steuerung und Datenauswertung nahezu in Echtzeit ermöglichte. Mit dem ›globalen Krieg gegen den Terrorismus‹ nach 9/11 verlor die Drohnentechnologie endgültig ihr Nischendasein. Der Einsatz ferngesteuerter und unbemannter Fluggeräte veränderte das Gesicht der modernen Kriegsführung. Die rechtlichen und politischen Probleme dieser Form der verdeckten Kriegsführung sind allerdings schwerwiegend, schließlich handelt es sich um eine Form außergerichtlicher Hinrichtung auf Verdachtsgrundlage. Ein neues Wettrüsten ist in Gang gesetzt, in dem relativ unabhängig agierende Killerroboter entwickelt werden. Internationale Institutionen und Normen sowie humanitäre Rechtsordnungen erodieren beschleunigt unter dem Druck der automatisierten Kriegsführung.

Zivilklausel durchsetzen!

MZH 5210

Im Selbstverständnis vieler Forschenden, unabhängig vom Forschungsbereich, besteht das Ziel ihrer Arbeit im Fortschritt und in der Weiterentwicklung der Gesellschaft. Es liegt im Interesse der Wissenschaftler*innen, durch folgenverantwortliches Handeln die Herbeiführung und Sicherung des Friedens nachhaltig zu unterstützen. Aus diesem Selbstverständnis ist die Zivilklausel entstanden. Im September haben wir versucht alle Fakten zur Zivilklausel an der Universität Bremen zusammenzutragen: Der erste Entwurf davon ist im Anhang. Die Website Hochschulwatch gibt Überblick über Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft an allen deutschen Hochschulen. Seit einigen Monaten arbeiten Mitglieder von Transparency Deutschland wieder aktiv an der Website. Die Website followthemoney zeigt finanzielle Flüsse im Eurogebiet. Ich würde gerne aus öffentlichen Daten, welche wegen Transparenzgesetzen veröffentlicht worden sind, zeigen wie in Deutschland Firmen über Sponsoring oder Spenden die Wissenschaft beeinflussen. Erste Graphen von unserer Auswertung sind hier zu finden.

Wir wollen, dass die Zivilklausel angewendet wird und Forschung und Lehre für friedliche Zwecke genutzt werden. Um diesem Ziel ein Stück näher zu kommen, treffen wir uns mit allen Interessierten um uns zu vernetzen und das weitere Vorgehen zu besprechen.

Democracy and surveillance capitalism / Demokratie und Überwachungskapitalismus

MZH 1110/P2

Psychometric Profiling describes the technology of tracking many million people's online behavior to classify their psychology and manipulate their actions. The best documented and most notorious application so far has been by Cambridge Analytica in the election campaign of Donald Trump. This interactive workshop aims to give a better understanding of the underlying technologies and theories, such as psychology, IT and statistics, as well as the actors promoting Psychometric Profiling. For a deep and practical understanding we are going to run self experiments, frame political messages and implement our own predictions of psychological traits based on Facebook likes. To put Psychometric Profiling into perspective, we are going to check 'traditional' political online campaigning, analyze other existing and upcoming political persuasion techniques and have discussions about the implications on our personal lives and which strategies might be adopted against such a form of surveillance capitalism.

Psychometric Profiling beschreibt eine Technologie bei der das Onlineverhalten von vielen Millionen Menschen getrackt wird, um ihre Psychologie zu klassifizieren und sie zu beeinflussen. Der berüchtigste und best dokumentierte Fall bisher war die Wahlkampagne von Donald Trump durch Cambridge Analytica. Dieser interaktive Workshop fördert das Verständnis der zugrunde liegenden Technologien und Theorien, wie Psychologie, IT und Statistik, sowie der hinter Psychometric Profiling stehenden Gesellschaftsmechanismen und Interessensgruppen. Für ein tiefgreifendes und praktisches Verständnis werden wir Selbstexperimente durchführen, politische Botschaften auf Zielgruppen zuschneiden und eigene Vorhersagen psychologischer Eigenschaften aufgrund von Facebook-Likes erstellen. Für eine breitere Perspektive auf Psychometric Profiling schauen wir uns "traditionelle" politische Onlinewerbung an und analysieren existierende und aufkommende Technologie für politische Beeinflussung. In gemeinsamen Diskussionen werden wir versuchen die Bedeutung für unser persönliches Leben zu verstehen und Strategien andenken, die gegen eine solche Form des Überwachungskapitalismusses verfolgt werden können.

Samstag 16:30


Samstag 16:45


Weizenbaum-Studienpreis

MZH 1400

Das FIfF möchte mit dem Weizenbaum-Studienpreis herausragende Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich „Informatik und Gesellschaft“ würdigen und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Thema sowie die Beiträge der AutorInnen lenken. Mit Kurzvorstellung der bepreisten Arbeiten.

Das FIfF stiftet den Weizenbaum-Studienpreis in Erinnerung an den Wissenschaftler und Informatik-Pionier Professor Dr. Joseph Weizenbaum in Würdigung seiner Verdienste um einen kritischen Blick auf die Informatik. Joseph Weizenbaum war an der Gründung des FIfF maßgeblich beteiligt, wirkte lange Zeit im Vorstand mit und trug durch seine wissenschaftlichen Leistungen und seine anti-militaristische und friedensorientierte Haltung in vorbildlicher Weise zur Arbeit und zu den Zielen des FIfF bei.

Mit der Vergabe des Preises wollen wir auch die Bedeutung der Informatik für die gesellschaftliche Entwicklung betonen und auf die kritische, öffentliche Auseinandersetzung mit den Erkenntnissen und Artefakten der Informatik dringen.

Das FIfF möchte mit dem Weizenbaum-Studienpreise herausragende Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses in diesem Bereich würdigen und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Thema sowie die besonderen Leistungen des Autors bzw. der Autorin lenken. Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Qualifikationsphase sollen hiermit zu fundierten und differenzierten Auseinandersetzungen mit Fragen aus dem Gebiet Informatik und Gesellschaft ermutigt werden.

Samstag 17:45


Samstag 18:45


Samstag 19:00


Folgenreiche Verführung – Begriffskritik autonomer und intelligenter Systeme

MZH 1400

Die Informatik operiert mit Metaphern, weil die tatsächlichen Forschungsgegenstände stets abstrakter Natur sind. Sobald diese Metaphern jedoch aus der Kerndisziplin in gesellschaftliche und politische Diskurse übergehen, entfalten sie ein Eigenleben. Gute Metaphern helfen Diskursen, indem sie komplexe Artefakte handhabbar und diskutierbar machen; schlechte Metaphern hingegen verschleiern zunehmend absichtlich die echten Eigenschaften und Probleme des Einsatzes hochkomplexer IT-Systeme. In der Konsequenz wird etwa tiefschürfend über das faktisch irrelevante Trolley-Problem autonomer Systeme diskutiert, während die echten Opfer einer rein marktförmig organisierten Digitalisierung nur wenig Gehör finden. Der Vortrag will dieses Missverhältnis technisch informiert angehen.

Samstag 19:45


Die Militarisierung der Festung Europa und wie europäische Rüstungskonzerne daran verdienen

MZH 1400

Über 70 Millionen Menschen befinden sich weltweit auf der Flucht - mehr als jemals zuvor. Die meisten von ihnen fliehen in benachbarte Länder, trotzdem werden Europas Außengrenzen weiter hochgerüstet. Davon profitieren europäische Rüstungskonzerne, die ihre Militärtechnologie jetzt zur Migrationsabwehr vermarkten. Systeme zur Überwachung von Seegrenzen mit Radar, Infrarot und Schiffsverfolgung gewinnen an Bedeutung. Die EU-Grenzagentur Frontex wie auch die Beteiligten der Militärmission EUNAVFORMED nutzen Satelliten und große Drohnen, um Geflüchtete nur noch zu beobachten anstatt zu retten. Große Anstrengungen werden darauf verwandt, die aufgenommenen Bilder und Videos in Echtzeit in Lagezentren zu streamen und dort möglichst schnell zu bearbeiten. Die Systeme sollen verdächtige Aktivitäten an den EU-Außengrenzen möglichst automatisiert erkennen.

Samstag 20:30


Samstag 21:30


Künstliche Intelligenz in Bildern

MZH 1400

Mit dem Beginn seiner Arbeit am MIT war Joe Weizenbaum ein Teil der Community, die die Grundlagen der KI definierte. Seine Arbeit an "ELIZA" wurde im Rahmen des Project MAC finanziert. Dieses Foto zeigt ihn mit Claude Shannon, John McCarthy und Edward Fredkin. Sein freundlich rivalisierender Bruder Henry Sherwood begann bei Diebold, Broschüren zum Thema KI zu sammeln, als Weizenbaum unter dem Einfluss von Lewis Mumford zur Kritiker des neuen Forschungszweiges wurde. Bilder aus diesen Broschüren und anderem Material der 70er und 80er Jahre sollen zeigen, wie sich die frühe KI präsentierte.


Sonntag 10:00


Nachhaltige Digitalisierung - Wunschdenken oder Realität?

MZH 1400

Technologien können Teil der Lösung für gesellschaftliche Herausforderungen sein. Ohne eine entsprechende Regulierung, ohne Diskussion über Steuerbarkeit, Risiken und VerliererInnen und ohne demokratische Begleitung bringen sie jedoch oft neue gesellschaftliche Probleme hervor. Dass auch die Digitalisierung nachhaltig und im Sinne des Gemeinwohls gestaltet werden soll, taucht in den politischen Mainstream-Debatten kaum auf. Dabei kann ein gesellschaftlicher Wandel, der – glaubt man denn der disruptiven Macht der Digitalisierung – so grundsätzlich unser Leben verändern wird, nur auf Basis nachhaltiger Prinzipien stattfinden, um für alle Menschen fair und relevant zu sein. Ist eine nachhaltige und sozial gerechte Digitalisierung also möglich, mit den richtigen Leitlinien und politischen Steuerungsinstrumenten? Oder folgt die Entwicklung erneut der Vorstellung der aktuellen Politikökonomie, in welcher Wettbewerb, Anpassung und Individualverantwortung leitend sind? Was könnten Wegweiser sein, die eine nachhaltige Digitalisierung formen? Und wie kann diese Debatte den globalen Herausforderungen einer vielschichtig vernetzen Welt gerecht werden?

Sonntag 10:45


Wird KI die Welt retten?

MZH 1400

Der von Menschen gemachte Klimawandel stellt die Menschheit, wie die gesamte Biosphäre vor eine existenzielle Krise. Noch ist nicht klar, ob es gelingen wird, die Folgen auf ein Maß zu begrenzen, welcher einen friedlichen und sozial verträglichen Umgang mit ihm erlaubt. Klimaforschung spielt dabei eine zentrale Rolle die Prozesse des Klimawandels zu erkennen, zu verstehen und mögliche Gegenmaßnahmen zu entwerfen. Die zu verarbeitenden Datenmengen, die in dieser Forschung anfallen sind darin immens groß. Auch im Bereich des Ausbaus von erneuerbaren Energien wird insbesondere die Steuerung von Stromverbrauch zu wechselnder Stromerzeugung extrem komplex. So kommt es, dass KI als zentraler Baustein im Kampf gegen den Klimawandel verhandelt wird. Doch ist das so? Welche Rolle spielt KI in Bezug auf den Klimawandel wirklich?

Sonntag 11:30


Pause

MZH

Sonntag 12:00


FIfF-Mitgliederversammlung

MZH 1090

Öffentliche Mitgliederversammlung des FIfF

Vorläufige Tagesordnung:

1. Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit und Festlegung der Protokollführung

2. Beschlussfassung über die Tagesordnung, Geschäftsordnung und Wahlordnung

3. Bericht des Vorstands einschließlich Kassenbericht

4. Bericht der Kassenprüfer

5. Diskussion der Berichte

6. Entlastung des Vorstands

7. Neuwahl des Vorstands

8. Neuwahl der Kassenprüfer

9. Diskussion über Ziele und Arbeit des FIfF, aktuelle Themen, Verabschiedung von Stellungnahmen, Berichte aus den Regionalgruppen

10. Anträge an die Mitgliederversammlung
(Anträge müssen schriftlich bis drei Wochen vor der Mitgliederversammlung bei der FIfF-Geschäftsstelle eingegangen sein.)

11. Verschiedenes